Eine Woche Panama City - Ausflüge und die neue Crew kommt an Bord.
Reisebericht von der Segel - Newcomerin Marita: Es ist Freitag, der 10.2.2012 gegen 10.00 Uhr morgens.
Ich liege in unserer Kajüte und versuche, ein paar Mützen Schlaf nach zu holen. Draußen wurde gerade der Motor angeschmissen, obwohl wir noch unter Segeln laufen, aber die Batterie (oder ist es der Generator?) muss aufgeladen werden. Es schaukelt gewaltig und ich werde kräftig hin- und hergerollt. Die Sonne scheint heiß durch das kleine Fenster. Und da ist er, der Gedanke: Warum tue ich mir das an? Warum geht ein Mensch freiwillig für 5 Monate auf ein klitzekleines Segelschiff, teilt ohne zu zögern mit wildfremdem Menschen den begrenzten Raum, verzichtet auf viele Annehmlichkeiten, wie z. B. eine Dusche, findet sich mit allerhand blauen Flecken ab und lässt sich tagtäglich für 8 Stunden Wache einteilen. Aber - lange zu überlegen brauche ich nicht, denn die Antwort ist Pazifik klar: Weil es ein einmaliges, wunderbares und atemberaubendes Erlebnis ist! Aber nun von vorne: Pünktlich zu meinem 55. Geburtstag (wenn das kein timing ist) werden wir auf der Juba erwartet. Uwe und Birgit kennen wir ja schon. Die Begrüßung ist herzlich und auch der Rest der Crew (Regina aus Hamburg, Klaus und Daniel aus Basel) ist schnell beschnuppert. Zur Feier des Tages gehen wir in der Marina essen. Ja, wir werden miteinander klar kommen! Die Hautperson, Lady Juba, darf nicht an Land. Sie muss vor der Playita ankern und es bleibt mir nichts anderes übrig, als meinen unsportlichen Körper mehrmals täglich ins Dingi rein und wieder raus zu hieven. Aber ich weiß ja: You live and learn. Der Einzug in unsere Minikajüte weckt schöne Kindheitserinnerungen. Für mein Leben gern habe ich Häuschen gebaut. Und hier darf ich es wieder! Alles bekommt seinen Platz. Hier noch ein Schnürchen und dort noch ein Lämpchen aufhängen und penibel Ordnung halten ist lebens(fast)wichtig. Die Tage in der Playita Marina vergehen schnell. Es gibt noch viel zu tun: Diesel, Benzin und Wasser müssen gebunkert, ein Generator muss besorgt und wieder umgetauscht ( meine immer wacher werdenden Spanischkenntnisse sind hilfreich) und funktionierende Geldautomaten müssen gefunden werden. Dann noch schnell zur Post und in den Duty Free für billige Zigaretten ( Klaus und ich als einzige Nichtraucher haben eigentlich eine Belohnung verdient). Die Stadt bietet Ausflüge an und wir fahren mit zu den Embera Indianern. Zwiespältige Sache! Dürfen ihr Land nur behalten, wenn sie sich für touristische Zwecke einspannen lassen. Auf jeden Fall - und das glaubt kein Mensch, der uns kennt - haben sowohl Erik als auch ich uns zum Tanzen abholen lassen. Am Samstag, dem 5.2. , geht`s endlich los in Richtung Perleninseln. Delfine begleiten die Juba und ich bin ganz sicher, die Meeresschildkröten winken uns zu. Wir hängen - nur so zum Spaß - eine Leine aus und fangen - flugs - eine stattliche Goldmakrele. Angekommen suchen wir uns ein schönes Fleckchen und baden und schnorcheln uns durch`s Leben. Traumhaft! Robinson - Feeling! Feiner, weißer Sand, wunderschöne Muscheln, farbenfrohe Fische und Badewannen warmes Wasser. Auch hier brauchen wir wieder das Dingi zum Anlegen und bei einem abendlichen Manöver geht eine meiner schönen und einzigen!!! Sandalen ueber Bord. Wo sie jetzt wohl sein mag? Seufz! Vielleicht schon auf dem Weg nach Galapagos.
Nach 5 Tagen auf den Las Perlas Inseln geht der Anker am 09.02.2012 auf. Unser nächstes Ziel sind die Galapagosinseln. Ca. 850 sm liegen vor uns und das ganze durch die tropische Konvergenzzone, natürlich kein Wind. Nach 7 Tagen, davon 6 Tage unter Motor sind wir am 16.02. in San Cristobal auf Galapagos eingelaufen. Ein Höhepunkt dieser Reise war die Äquatorüberquerung am Mittwoch, den 15.02.2012 um 18:32 Uhr
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